Fragen und Antworten

Im Folgenden finden Sie Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zu Solarpotenzialkatastern und der Errichtung und Nutzung von Photovoltaik- und Solarthermieanlagen.

Für weitere Informationen nutzen Sie die Linksammlung mit Links zu Internetseiten mit umfangreichen Informationen rund um das Thema Erneuerbare Energien.

Entstehung

Wie entsteht ein Solarpotenzialkataster?
Überfliegung des Stadtgebietes

vereinfachtes Modell der Häuser erstellen

Dachflächen automatisch erkennen
Berechnen der Einstrahlung und Verschattung
Grundlage für die Solarpotenzialanalyse sind Laserscandaten, die beim Überfliegen des jeweiligen Untersuchungsgebietes generiert wurden. Aus diesen Informationen wird ein vereinfachtes Modell der Häuser und der umgebenden Objekte (z.B. Bäume) erstellt.
Im nächsten Schritt werden die Dachflächen automatisch erkannt.
Einstrahlung und Verschattung werden berechnet. Stark verschattete Bereiche werden als nicht geeignet identifiziert.
Für die übrigen Dachflächen wird die Einstrahlung für den Verlauf eines ganzen Jahres bestimmt.
Einstrahlung ist nicht gleich Ertrag:
Der Wirkungsgrad (die Fähigkeit der Module solare Einstrahlung in elektrischen Strom umzuwandeln) und die Beschaffenheit der verwendeten Bauteile bestimmen die gewonnene Menge elektrischer Energie und somit auch den möglichen finanziellen Ertrag einer PV-Anlage.

Photovoltaik

Welchen Nutzen bietet mir eine Photovoltaikanlage?

Photovoltaikanlagen erzeugen mit Hilfe von Solarmodulen Strom aus Sonnenlicht. Wenn zur selben Zeit Strom im Haus gebraucht wird, können Sie ihn direkt selbst nutzen. Für den selbst genutzten Sonnenstrom entfallen künftig die Bezugskosten. Der nicht selbst verbrauchte Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist und gemäß der aktuellen Fassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) vergütet. In der Regel kann etwa ein Drittel des Strombedarfs so abgedeckt werden.

Eine weitere Möglichkeit ist es, den Strom in einer zusätzlich angeschafften Batterie für eine spätere Nutzung etwa in den Abend- und Nachtstunden zwischenzuspeichern. So steigern Sie die Selbstversorgung mit Strom vom eigenen Dach auf bis zu zwei Drittel Ihres Bedarfes. In gleichem Maße sparen Sie dadurch Kosten beim Stromeinkauf ein.

Solarthermie

Welchen Nutzen bietet mir eine Solarthermieanlage?

Die Sonne bietet uns nicht nur die Möglichkeit umweltfreundlich Strom zu erzeugen. Auch die Erzeugung von warmem Wasser und Heizwärme kann durch die Sonne unterstützt werden.

Die Funktion einer Solarthermieanlage ist innovativ und trotzdem simpel: Auf dem Dach oder an der Fassade wird ein Kollektor angebracht. Der sogenannte Absorber, ein im Kollektor eingebautes, dunkel beschichtetes Blech, ist mit einem Wärmeträgermedium gefüllt, das die Wärme bis zum Wärmetauscher im Haus transportiert. Im Wärmetauscher wird die Wärme an das Wasser abgegeben. Dieses kann dann sofort genutzt werden.

Duschen, Händewaschen, Spülen, Wäsche waschen - für all diese Tätigkeiten benötigen Sie warmes Wasser. Kaltes Wasser kann mittels Solarthermie erwärmt werden. Für einen Vier-Personen-Haushalt benötigen Sie 4-6 qm Kollektor-Fläche und einen Speicher von 90 l pro Person. Im Jahresdurchschnitt kann ca. 60% des Warmwasserbedarfs durch Sonnenwärme bereitgestellt werden. Wenn die Sonne einmal nicht scheint, können Sie z.B. auf einen herkömmlichen Heizkessel zurückgreifen.

Auch die Räume können über eine Solarthermieanlage erwärmt werden. Die Raumtemperatur sollte bei 17-22°C liegen. Gerade im Winter kann diese Temperatur nur mit Hilfe einer Heizungsanlage erreicht werden. Die Solarthermie macht es möglich, die Energie der Sonne zu Wärme in Ihren Wohnräumen umzuwandeln. Je nach Anlage schafft dies Ihre Solaranlage allein oder dient ihrem Hauptheizungssystem als Unterstützung. Besonders attraktiv erscheint hier eine Holzpelletheizung, die sie, zusammen mit der Solarthermieanlage, vollkommen unabhängig von fossilen Energieträgern macht.

Zwei Anlagen auf einem Dach

Macht es Sinn eine Photovoltaik- und Solarthermieanlage zu kombinieren?

Das geht und macht Sinn! Schließlich wird ja im Gebäude sowohl Strom als auch Wärme benötigt. Pro Bewohner reicht zur Warmwasserunterstützung in der Regel eine Kollektorfläche von 1 bis 1,5 Quadratmeter aus. Die restliche verfügbare Fläche könnte für Photovoltaik-Module genutzt werden. Eine geteilte Flächennutzung ist eine Überlegung wert. Ob eine gleichzeitige Umsetzung möglich ist oder ob beides angestrebt wird, muss im Einzelfall entschieden werden.

Darüber hinaus ist eine Kombination der Nutzung der Dachflächen für eine Dachbegrünung und die Gewinnung von Solarenergie möglich!

Denkmalschutz

Mein Haus ist denkmalgeschützt. Kann ich mein Solarpotenzial trotzdem nutzen?

Nur in Ausnahmefällen ist mit einer denkmalpflegerischen Erlaubnis auf einem denkmalgeschützten Gebäude die Errichtung einer Solaranlage möglich. Daher sollten Sie sich, bevor Sie in eine Planung einsteigen, als erstes bei der Unteren Denkmalbehörde Ihrer Kommune informieren.

Bitte beachten Sie: Der Schutz erstreckt sich gegebenenfalls auch auf Nachbargebäude zu einem Denkmal.

Brandschutz

Was ist im Falle eines Brandes meines Gebäudes mit Solaranlage zu beachten?

Feuerwehrleute sind besonders geschult, mit der Gefahrenquelle PV-Anlage umzugehen. Für eine ungehinderte Durchführbarkeit von Löscharbeiten der Feuerwehr ist es jedoch wichtig, dass die Feuerwehr über die Installation der PV-Anlage rechtzeitig informiert wird. Nicht immer ist die PV-Anlage im Falle eines Brandes von außen erkennbar. Hier hilft eine entsprechende Auskunft des Hausbesitzers und ein eindeutiges Hinweisschild im Bereich der Verteilungsschränke für Strom oder des Stromanschlusses (siehe https://www.dgs.de/fileadmin/bilder/Dokumente/PV-Brandschutz_DRUCK_24_02_2011.pdf oder https://www.solarwirtschaft.de/fileadmin/content_files/feuerwehr_pv_bswsolar.pdf). Auch ein Übersichtsplan mit Lageort der wichtigsten Komponenten (v.a. spannungsführende Leitungen und Position der DC-Freischalteinrichtung) ist im Brandfall sehr nützlich. Von Solarthermieanlagen gehen im Brandfall hingegen keine elektrischen Gefahren aus. Gebäude mit Solarthermieanlagen unterscheiden sich daher nicht wesentlich von anderen Gebäuden. Dennoch ist im Brandfall eine Information über die Lage der Solarthermieanlage hilfreich. Nutzen Sie daher den Übersichtsplan für die PV-Anlage auch gleich für Ihre Solarthermieanlage. Sprechen Sie bei Unklarheiten auch mit Ihrem Installateur.

Weitere Fragen

Das Dach meines Hauses ist schon relativ alt. Was muss ich beachten?

Eine Solaranlage wird für mindestens 20 Jahre errichtet. Ihr Dach muss während dieser Zeit stabil und sicher eingedeckt sein. Außerdem muss die Statik des Daches für die Installation einer Solaranlage ausreichend sein. Ist eine Dachsanierung in naher Zukunft abzusehen, sollte diese vor Errichtung der Solaranlage durchgeführt werden.

Bitte beachten Sie: Auf Asbestzementdächern ist die Errichtung einer Solaranlage gemäß der Gefahrenstoffverordnung nicht zulässig!

Werden Dachaufbauten wie Schornsteine, Dachgauben oder Fenster bei der Berechnung berücksichtigt?

Die Qualität der Aussage des Solarkatasters hängt von den verfügbaren Laserscannerdaten ab. Je höher die Datenqualität ist, desto mehr Dachaufbauten werden in der Berechnung berücksichtigt. Gebäude deren Datengrundlage keine Aussage über Dachaufbauten zulassen, sind gesondert gekennzeichnet. Da es sich um ein automatisiertes Verfahren handelt, sind Abweichungen von der realen Dachstruktur möglich. Oft lassen sich bestehende kleinere Aufbauten auf dem Dach aber so verändern, dass die Solarnutzung möglich wird.

Warum wird die Hintergrundkarte im Solarpotenzialkataster nicht richtig angezeigt?

Sollten die eingefärbten Gebäude sich nicht mit der Hintergrundkarte decken, kann dies folgende Ursachen haben:
1. Die hinterlegten Luftbilder sind schräg von oben aufgenommen und zeigen daher ein verzerrtes Dach.
2. Hintergrundkarten von Google oder OpenStreetMap verwenden nicht die korrekt eingemessenen amtlichen Katasterdaten, welche bei der Berechnung des Solarpotenzials verwendet werden.

Es kann vorkommen, dass im Solarpotenzialkataster statt der gewählten Karte nur ein hellroter Hintergrund angezeigt wird. Dies kann mehrere Gründe haben:
1. Für den angezeigten Ausschnitt liegt kein Kartenmaterial des gewünschten Typs vor.
2. Das Kartenmaterial ist in der gewählten Zoom-Stufe nicht vorhanden.
3. Auf das Kartenmaterial kann vorübergehend nicht zugegriffen werden.

Welchen Stand haben die Daten für die Berechnung?

Bitte beachten Sie, dass die Analyseergebnisse des Solarpotenzialkatasters auf einem automatisierten Verfahren basieren. Die Ergebnisse dienen einer ersten Information, sie ersetzen aber nicht die Fachberatung durch einen qualifizierten Installateur oder Planer und erfolgen ohne Gewähr. Datenbasis der Laserscannerdaten sind die Jahre 2011, 2012, 2018 und 2021. Weitere Informationen zur Verfügbarkeit der Laserscannerdaten finden Sie im BayernAtlas unter https://geoportal.bayern.de/bayernatlas.

Sie sind Eigentümer und möchten der Veröffentlichung Ihrer Gebäudedaten widersprechen?

Bitte teilen Sie uns Ihren Widerspruch schriftlich unter Angabe des Gebäudekennschlüssels (erhalten Sie nach Klick auf Ihr Gebäude) mit. Ihre Daten werden dann aus der Internetdarstellung entfernt.

Kontakt:
Landratsamt Mühldorf a. Inn

Fachbereich 11

Tel.: 08631/699-721

E-Mail: klimaschutz@lra-mue.de